St. Malo: Hauptstadt der Korsaren
Ursprung
Saint-Malo, an der Cote d'Émeraude im Nordosten der Bretagne, warAusgangs des 17. Jahrhunderts der wichtigste Hafen von Frankreich. In
der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vergrößerte sich St. Malo um
über 30 Prozent. Ein Schüler von Vauban, Simon Garangeau, lieferte die
Pläne für die noch heute sichtbaren Befestigungsanlagen von St.-Malo.
Der Name der Stadt geht auf den aus Lancarvan in Wales stammenden Mönch
Maclow (franz. Maclou und bretonisch Malo) zurück. Er gründete das
heutige St.-Servan. St.-Malo-de-l`Isle. Ihren Wohlstand und ihr
Ansehen verdankt die Stadt der Seefahrt.
Jacques Cartier
Besonders geehrt wird in Saint-Malo der Seefahrer Jacques Cartier (31. Dezember 1491 - 1. September 1557). Jacques Cartier gilt als Entdecker Kanadas. Aber sein eigentliches Ziel, eine Passage nach Asien zu finden gelang ihm nicht. Ebensowenig konnte er die Wünsche des Königs nach Gold und Diamanten stillen. Auf einer seiner Reisen fand Cartier zwar ein Edelsteinlager, aber die mitgebrachten "Diamanten" entpuppten sich als falsch und führten zu dem französischen Sprichwort: "Voila un diamant du Canada" (Falsch wie ein Diamand von Kanada)Geboren wurde Cartier in Rothéneuf, was heute ein Stadtteil von Saint-Malo ist. Dort verbrachte er auch die letzten Jahre seines Lebens. Seine sterblichen Überreste befinden sich in der Kathedrale St.-Vincent von St. Malo. In Rothéneuf befindet sich sein Landhaus Limoëlou, welches im Jahre 1975 von David M. Steward aus Montreal, Kanada, erworben wurde und danach zu einem Museum umgebaut wurde. Im großen und ganzen befindet sich das Landhaus noch in seinem Originalzustand.
Gegen Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Stadt zur Hauptstadt der Korsaren.
Im August 1944 wurde die Innenstadt von St.-Malo durch alliierte Luftangriffe zu 80% zerstört. Anschließend wurde die Stadt originalgetreu wieder aufgebaut, sodass es heute keinerlei Spuren der Zerstörung mehr gibt.