Lage und Gliederung
Die Bretagne im Nordwesten von Frankreich zwischen Atlantik und Ärmelkanal ist mit etwas mehr
als 27.000 qkm Frankreichs größte Halbinsel. Während der französischen Revolution wurde die selbständige Bretagne
in vier willkürliche aufgeteilte Départements aufgeteilt: Morbihan, Finistère, Côtes d'Armor
und die Ille-et-Vilaine. (bret. Mor-bihan,Penn-ar-Bed, Aodoù-an-Arvor
und Ilh-ha-Gwilen)
Die Bretonen unterscheiden zwischen Armor (Land am Meer) und Argoat
(Land des Waldes)
Geschichte
Über die Ureinwohner der Bretagne ist wenig bekannt.
Unmittelbar nach der Eroberung Galliens durch Julius Caesar im Jahre 56 v. Chr. begann auch die Romanisierung der Bretagne.
Die Gallier
besiedelten das Gebiet, welches sie Armor bzw. Armorika nannten, seit
dem 6. Jahrhunder n. Chr. Ab der Mitte des 5. Jahrhunderts
n.Chr. erfolgte auch eine Einwanderung durch keltische Britonen
(Bretonen), die aus England vertrieben wurden. Diese Einwanderer gaben
dem Gebiet den Namen Bretagne und christianisierten sie.
Sprache
Das Bretonische (bret. Brezhoneg) ist kein französischer Dialekt sondern ist eine eigenständige
Sprache, die sich aus dem Keltischen entwickelte.
Es gehört zur Gruppe der
keltischen Sprachen. Wie das Walisische, Kumbrisch und das Kornische
gehört Bretonisch zur Untergruppe der britannischen Sprachen. Das
Bretonische ist die einzige moderne keltische Sprache, die auf dem
europäischen Festland gesprochen wird.
Zwischen 250.000 bis 500.000 Menschen sprechen noch in der Bretagne Bretonisch
(Brezoneg), allerdings meist nur noch in der Basse-Bretagne und dort
in dem Département Finistère und den westlichen Teilen
der Départements Côtes-d'Armor und Morbihan. Innerhalb des
Verbreitungsgebietes gibt es noch unterschiedliche Variantionen des
Bretonischen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann in Frankreich mit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht eine Unterdrückung der Minderheitensprachen. So war es auch in der Bretagne streng verboten in der Schule Bretonisch zu sprechen. 1951 hob der französische Staat das Verbot der regionalen Sprachen auf.
Wirtschaft
Die Bretagne gehört zu den wirtschaftlich schwächeren Regionen Frankreichs. Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie sind die dominierenden Wirtschaftszweige der Bretagne. Die Bretagne ist beispielsweise der größte Michproduzent Frankreichs. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig, was sich auch im Export niederschlägt: 60 % sind Agrarprodukte.
Im Sommer stellt auch der Tourismus, der sich jedoch in den Küstenregionen konzentriert, einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar.
Die Bretagne ist auch das Zentrum der französischen Fischerei.