Mont St. Michel
Auch wenn Mont-Saint Michel heutzutage nicht mehr offiziell zur Bretagne gehört, gehört es dennoch zu einem der wichtigsten Besuchsziele für die meisten Bretagne-Urlauber. Die mehr als drei Millionen Touristen, die Mont-Saint Michel jedes Jahr besuchen, lassen leicht vergessen, dass es sich um ein uraltes Pilgerziel handelt. Seit mehr als 1000 Jahren pilgerten die Menschen zu den Reliquien des Erzengels Michael. In früheren Jahrunderten wurden sogar alle Pilgerer von den Mönchen bewirtet, was sich heute schon wegen der schieren Masse der touristischen Pilger von selbst verbietet.
Unser Führer, - ein Franzose, der 17 Jahre in England lebte und dort einen wundervollen englischen Humor lernte, - erklärte uns, dass von den 3 Millionen Besuchern, es nur etwa ein Drittel bis zur Abteikirche schaffen. Den anderen genügt es, durch die "Grande Rue" zu flanieren, eine Straße, in der sich Souvenirladen und Restaurants wie Perlen an einer Kette reihen. Sie hoffen dort vielleicht einen als Lampe umfunktionierten Eiffelturm zu ergattern, den Sie in Paris vergessen hatten zu kaufen.
Entstehung des Mont Saint-Michel
Nach einer der Legenden zur Entstehung von Mont-Saint Michel erschien irgendwann zu Beginn des 8. Jahrhunderts (rgendwann zwischen 704 und 708) der Erzengel Michael dem Erzbischof von Avranches, Aubert, im Traum und gab ihm den Auftrag, eine Kapelle auf dem Gipfel des Mont Tombe (Berg des Grabes) zu errichten. Aus der Betkapelle bildeten Benediktinermönche aus St. Wandrille, denen diese Insel von Richard I. im Jahre 966 zugesprochen worden war, eine zweischiffige Kirche (Notre-Dame-sous-Terre). Über dieser Kirche entstand im 11. Jahrundert eine riesige romanische Abteikirche und Notre-Dame-sous-Terre wurde zur Krypta. Um die neue Kirche zu stützen, wurden weitere Krypten mit mächtigen Mauern angelegt.
Nachdem König Philippe Auguste im 13. Jahrhundert dem Kloster eine hohe Summe Geld zukommen ließ erfolgte wieder eine intensive Bautätigkeit. Da der Plat in der Breite begrenzt war, wurde in die Höhe gebaut. Die dreistöckige Konstruktion der Klosteranlage wird wegen der architektonischen Leistung als "La Merveille" (Das Wunder) bezeichnet.
Im 14. Jahrundert wurde der Berg im Hunderjährigen Krieg befestigt, damit er den Engländern standhalten konnte.
1984 wurde Mont Saint-Michel auf die Liste des Weltkulturerbes von der UNESCO gesetzt.
