Lügen der Wissenschaftler

Wissenschaft

Milch macht müde Männer munter

Ein Slogan mit dem vor vielen Jahren die deutsche Milchwirtschaft den Milchkonsum ankurbelte.

Dazu gab es auch immer wieder pseudo-wissenschaftliche Studien, die meist nach dem gleichen Schema ablaufen:

Ein Land, nennen wir es Lactoland, verbraucht z.B. 5% mehr Milch pro Kopf als zum Beispiel die Einwohner von No-Land. Gleichzeitig hat man herausgefunden, dass eine bestimmte Krebsart in No-Land 5 % häufiger in No-Land auftaucht als in Lactoland. Ein einfacher scheinbar logischer Milchmädchen-Schluss ergibt: Milch schützt vor Krebs! Eine Erkenntnis, die man dann auch in der Boulevard-Presse in großen Lettern finden kann. Dass es sich bei No-Land und bei Lactoland um zwei Ländern mit völlig verschiedenen Lebensbedingungen handelt, wird in der Studie einfach außer Acht gelassen. Die Einwohner von Lactoland treiben im Gegensatz zu No-Land viel Sport und ernähren sich sehr gesundheitsbewußt. Letzteres ist auch der Grund für den höheren Milchkonsum, denn die Zeitungen sind voll von Berichten über die gesundheitsförderliche Wirkung von Milch.

Aber nicht nur in Lactoland sondern auch in Deutschland wird Milch als Anti-Krebs-Mittel gepriesen. So zum Beispiel am 12. Juli 1999 in einer Sendung des WDR. Wissenschaftler hatten herausgefunden, dass Milch neben den altbekannten Freunden Calcium und Vitamin B2 auch die konjugierte Linolsäure (CLA) enthalt, oder besser gesagt sie fanden heraus, dass CLA der Entstehung von Krebs vorbeugt. Sie fanden auch heraus, dass man diesen Effekt noch verstärken kann, wenn man die Milch von Freiland-Kühen trinkt, weil diese besonders reich an CLA ist. Bedauerlicherweise nehmen die Deutschen jedoch im Durchschnitt nur circa 350 Milligramm CLA zu sich. Nach Meinung von Prof. Jahreis wäre jedoch die dreifache Menge empfehlenswert. Also empfahl man: Mit Milch, Käse und Joghurt von Biokühen sowie Produkten aus Schaf- und Ziegenmilch die Aufnahme von CLA aufs Dreifache zu steigern.

Nach einer anderen Studie, die von der "American Association for Cancer" veröffentlicht wurde, bleibt allerdings zu hoffen, dass nicht allzu viele Leute dem Aufruf von Prof. Jahreis gefolgt sind. Denn amerikanische Wissenschaftler, die immerhin 20.885 Männer über elf Jahre untersucht hatten, fanden zum Schrecken unserer Subventionskühe heraus: Ein Mann, der täglich mehrfach Milchprodukte zu sich nimmt, hat ein erhöhtes Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Mehr als sechs Gläser Milch pro Woche könnte für Männer gefährlich werden. (siehe aacr.pdf)


"Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, verdammte Lügen und Statistiken." (Benjamin Disraeli)

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