Humor in der Mathematik

Amüsantes

Ballonfahrer im Nebel

Der folgende Witz spiegelt einerseits die gängingen Vorurteile gegenüber der Mathematik und den Mathematikern wieder, andererseits birgt er zu einem gewissen Grad auch ein Körnchen Wahrheit.

In einem dichten Neben, so wie man ihn zum Beispiel im Spätherbst am Bodensee häufig antrifft, treiben zwei Ballonfahrer langsam in niedriger Höhe über eine Wiese. Sie haben bei der schlechten Sicht die Orientierung verloren und sind hocherfreut, als sich eine Gestalt aus dem Neben schält. Schon von weitem rufen Sie dem Mann entgegen: "Entschuldigung, wo sind wir?"

Sie sehen, wie der Mann mit einer Hand sein Kinn reibt und mit der anderen seine vom Nebel feuchten Haare kratzt. Auch als sie neben ihm treiben, antwortet er nicht und scheint intensiv über ihre einfache Frage nachzusinnen. Plötzlich starrt er sie an und verkündet ihnen mit überfließender Freude das Ergebnis seines Nachdenkens:

"Sie sind in einem Ballon!"

"Der spinnt wohl", sagt einer der Ballonfahrer!

"Nein,", widerspricht der andere , "das ist sicherlich ein Mathematiker, denn erstens brauchte er ewig für seine Antwort, zweitens ist die Antwort total korrekt und drittens zu nichts nütze!"

Da die Mathematik mit ihren Denkgebäuden schon immer den Ingenieurwissenschaften oder anderen angewandten Wischenschaften voraus war, war es immer so, dass ein Großteil der Menschen zu allen Zeiten glaubte, dass die Mathematik "früher" sehr viel Nützliches hervorgebracht habe, - eben das, was man in seiner Zeit benutzte - aber die aktuellen Forschungen könnten doch wohl zu nichts nützlich sein.

Auch gegenüber der Jura scheint es, vor allem wohl unter Juristen selbst, solche Vorbehalte gegen die eigene Kunst zu geben, denn häufig begegnen die beiden Ballonpiloten im Witzeland auch einem Juristen, der ebenso ergiebige Hilfe wie unser Mathematiker leisten kann.

Variante ohne Ballon

Der obige Witz lässt sich übrigens auch ganz kurz fassen:

Woran erkennt man, daß der Mann ein Logiker ist?

Erstens: Er überlegt lange.

Zweitens: Seine Antwort ist wahr.

Drittens: Seine Aussage ist zu nichts zu gebrauchen.

Und nochmals zurück zum Ballon

Eine sehr schöne Variante dieses Witzes ergibt sich, wenn zwei andere Berufsgruppen aufeinander treffen:

Wiedermals hat sich ein Mann in einem Heißluftballon verirrt und sucht in tieferen Regionen nach jemanden, den er nach dem Weg fragen kann.

"Entschuldigung, können Sie mir helfen? Ich hatte meinem Freund versprochen, ihn schon vor einer Stunde mit dem Ballon abzuholen. Nun weiß ich nicht mehr wo ich bin", fragt er einen am Boden stehenden Mann

"Sie sind in einem Heißluftballon in ungefähr 10m Höhe über Grund. Sie befinden sich zwischen 40 und 41 Grad nördlicher Breite und zwischen 59 und 60 Grad westlicher Länge."

"Sie müssen Ingenieur sein" mutmaßt der Ballonfahrer.

"Stimmt", antwortet der Mann, "wie sind sie darauf gekommen?"

"Ganz einfach," sagt der Ballonfahrer, "alles was sie mir sagten ist zwar technisch korrekt, aber ich habe keine Ahnung, was ich mit ihren Informationen anfangen kann, und im Prinzip weiß ich immer noch nicht, wo ich bin. Statt mir zu helfen, haben Sie meine Reise nur weiter verzögert."

Der Mann antwortet: "Sie müssen im Management tätig sein."

"Genau, aber woher wussten sie das?", wundert sich der Ballonfahrer

"Ist doch klar:" sagt der Mann, "Sie haben keine Ahung wo sie sind und wohin sie fahren. Sie sind aufgrund einer großen Menge heißer Luft in Ihre jetzige Position gekommen. Sie machen Versprechen, von denen Sie keine Ahnung haben wie sie es einhalten können und erwarten von den Leuten unter Ihnen, dass sie Ihre Probleme lösen. Tatsache ist, dass Sie in exakt der gleichen Lage sind wie vor unserem Treffen, aber jetzt haben Sie in mir einen Sündenbock gefunden!"


"Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, verdammte Lügen und Statistiken." (Benjamin Disraeli)

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