Lügen der Wissenschaftler

Wissenschaft

Bevölkerungswachstum gebremst?

Statistische Todsünden in Schulbüchern


Ist die Erde mit ca. 6 Milliarden Menschen (Stand 1999) überbevölkert? Während wir uns in Deutschland über zu wenige Kinder und damit eine schrumpfende Bevölkerungszahl sorgen, leiden einige Regionen unter einem enormen Bevölkerungsdruck. Zu diesen Ländern gehört sicherlich China. Mit 1,2 Milliarden Menschen stellt China bereits 22 % der Weltbevölkerung.
Über die letzten Jahre versuchte China mit drastischen Maßnahmen das Wachstum zu bremsen. So z.B.
  1. Mindestheiratsalter in großen Städten: 27 Jahre für Männer und 25 Jahre für Frauen.
  2. Belohnung für Familien mit nur einem Kind (Zusätzlicher Urlaub, bevorzugte Zuweisung von Wohnraum etc.)
  3. Bestrafung und Nachteile für Familien mit mehr als einem Kind (hohe Geldstrafen, ungenügender Wohnraum, Gehaltskürzungen usw.)
Ist es Ihnen gelungen das ungestüme Wachstum zu bremsen? Auf den ersten Blick scheint das folgende Diagramm genau dies darzustellen:

Wenn man das Diagramm jedoch genauer untersucht stellt man fest, dass hier eine der Todsünden der Statistik bzw. Mathematik begangen worden ist: Die geometrisch gleichgroßen Intervalle auf der x-Achse, die die Jahreszahlen enthalten, stellen unterschiedliche Zeitspannen dar. Besonders groß ist das zweite Intervall mit 90 Jahren, während das letzte Intervall nur 5 Jahre beinhaltet. Korrekt wird der Kurvenverlauf im folgenden Diagramm dargestellt:
Man sieht nun ganz deutlich, dass sich das Wachstum nicht, wie es das erste Diagramm suggeriert, abgeschwächt hat.
Das erste Diagramm wurde einem Schulbuch entnommen "Seydlitz 4, Geographie, 2001 Schroedel Verlag GmbH"

"Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, verdammte Lügen und Statistiken." (Benjamin Disraeli)

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