Lügen in der Gesellschaft

Gesellschaft

Arme reiche Amerikaner

"Besser arm und gesund, als reich und krank" heißt ein Sprichwort, was man allerdings häufiger in der mehr die realen Verhältnisse widerspiegelnden Variante "Besser reich und gesund als arm und krank" Letzteres scheint wohl in allen Ländern der Welt mehr oder weniger stark zu gelten. So sind auch  reiche Amerikaner gesünder als ihre armen Landsleute und gleiches gilt auch in England. Dies hat eine neue Studie der Londoner Universität, des University College London und der Rand Corporation bestätigt.

Die Vereinigten Staaten investieren weitaus mehr Geld in ihre Gesundheit  als Großbritannien. Die Autoren der Studie gingen der Fragestellung nach, ob sich dies auch in einer allgemeinen besseren Gesundheit niederschlägt. Das Ziel der Untersuchung bestand darin den Gesundheitszustand älterer Personen in beiden Ländern abzuschätzen und in welchem Verhältnis dieser Zustand zur wirtschaftlichen und sozialen Situation der Versuchspersonen steht. Untersucht wurden etwa 8000 Personen zwischen 55 und 64 Jahre, die sich in gleichmäßig über beide Länder verteilten. Untersucht wurden nicht aus Lateinamerika stammende Weiße. Betrachtet wurden Diabetes, Krebs und Herzerkrankungen.

Grafik der Rand Corp. Pressemitteilung
Wie schon erwähnt, sind die reichen Amerikaner gesünder als ihre armen Landsleute, aber im Vergleich mit den Ärmsten unter den Briten schneiden sie schlecht ab. Der Gesundheitsheitzustand des amerikanischen Geldadels ist schlechter als jener, der am schlechtesten ausgebildeten Briten mit Nidrigsteinkommen.
Diabetes und Lungenkrebs sind etwa zweimal so häufig in der amerikanischen Gruppe als in der verglichenen britischen. Herzschlag war immerhin noch um 50 Prozent erhöht bei den Amerikanern. Diese Ergebnisse wurden auch in einer weiteren kleineren Kontrollstudie verifiziert.

Welche Schlüsse kann man nun daraus ziehen? Liegt es daran, dass die Briten möglicherweise durch den National Health Service , der eine Behandlung aller garantiert, bessergestellt sind als die Amerikaner? Dem könnte man jedoch entgegnen, dass immerhin 94 Prozent der amerikanischen Teilnehmer angaben, ausreichend versichert zu sein. Nach den Wissenschaftlern soll der Hauptursache in der unterschiedlichen Ernährung bestehen, den ndie Amerikaner ernährten sich stärker von Fast Food und neigten daher häufiger zu Fettleibigkeit, d.h. 31 % fettleibige Amerikaner gegenüber 23 % der Briten. Leiden die Amerikaner häufiger an Stress, treiben sie weniger Sport und bewegen sie sich weniger? Dies sind aber nur Mutmaßungen und keine dieser Behauptungen lässt sich aus dieser Untersuchung belegen, was die Autoren allerdings auch nicht behauptet hatten.

Sehr interessant erscheint auch die Erkenntnis, dass Amerikaner zwar laut der Studie häufiger an Krebs erkranken, aber viel seltener daran sterben. 

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Disease and Disadvantage in the United States and in England -  University College London and Institute for Fiscal Studies (Dr Banks), Department of Epidemiology, University College London (Dr Marmot) and Institute for Fiscal Studies (Ms Oldfield), London, England; and RAND Corp, Santa Monica, Calif (Dr Smith).


"Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, verdammte Lügen und Statistiken." (Benjamin Disraeli)

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