Logik wider alle Vernunft

Müller-Lyer Illusion


Die Fakten

Die Müller-Lyer Illusion oder Täuschung wurde im Jahre 1889 von dem deutschen Psychater und Soziologen Franz Müller-Lyer entdeckt und beschrieben. Dabei handelt es sich um eine Wahrnehmungstäuschung, die auf einem Konflikt zweier Wahrnehmungs- bzw. Beschreibungsebenen basiert: der visuellen Wahrnehmung und der mathematisch-physikalischen Gegebenheiten, also der nachprüfbaren Abmessungen der Linien. Unsere Wahrnehmung suggeriert uns, dass die linke blaue Linie kleiner als die rechte ist.
Wir fallen auf diese Täuschung herein, weil wir von der irrtümlichen Annahme ausgehen, dass wir die Welt um uns herum so wahrnehmen, wie sie wirklich ist. Zum Beispiel glauben wir auch, dass Farben existent sind, obwohl es in Wirklichkeit nur Wellenlängen des Lichtes gibt. Allerdings ist es aber auch so, dass sich der Fehler, den unser Verstand im Müller-Lyer-Experiment macht, sich bei unserer Wahrnehmung der realen dreidimensionalen Welt nicht als Fehler, sondern als nützliche Korrektur entpuppt.

Subliminale Anwendung

Schon zu Begin des 20sten Jahrhunderts began man sich mit der Frage zu beschäftigen, ob es möglich sei mit subliminalen Botschaften, - also Texten, Bildern etc. die unterhalb der bewußten (und möglicherweise auch messbaren) Wahrnehmungsschwelle liegen, - Menschen in ihrer Wahrnehmung und damit letztendlich in ihrem Handeln zu beeinflussen. Die fünziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren vor allem bei den Werbepsychologen dominiert vom Glauben an die Effizienz dieser Methode (subliminal advertising). Aber noch heute ist der Markt voll mit Angeboten von Sprachkursen oder Bewußtseinsfördernden und -erweiternden Seminaren, die auf subliminalen Botschaften gründen.
K. Dunlap glaubte im Jahre 1900 die Wriksamkeit der subliminalen Beeinflussung anhand der Müller-Lyer Illusion beweisen zu können. Er zeigte Versuchspersonen zwei gleichlange Linien ohne irgendwelche Pfeile an den Enden. Die Pfeile ließ er dann mit kurzen, d.h. unterhalb der bewußten Wahrnehmung, Licht- bzw. Schatten-Einblendungen erscheinen. Er glaubte bewiesen zu haben, dass er zu den gleichen Erbebnissen kam, wie bei einem echten Müller-Lyer-Experiment. Die Ergebnisse seien so gewesen, als hätten die Probanden die Linien mit Pfeilen gesehen.
Anthony R. Pratkanis zeigte jedoch in seinem ausgezeichnete Artikel "The Cargo Cult Science of Subliminal Persuasion" im Skeptical Inquirer (1992), dass dies keineswegs so gewesen sei. Andere Wissenschaftler so Titchener und Pyle (1907) oder Manro Washburn (1908) konnten diese Ergebnisse nicht reproduzieren. Impressum