Geschichten wider alle Vernunft

Die Kartoffel Esser

Vom Tellerwäscher zum Millionär

nur ein amerikanischer Mythos?

Der Traum

Vom Tellerwäscher zum Millionär ist nicht nur eine Redewendung sondern ein Mythos, aus dem sich die Träume der sozial Unterlegenen und Benachteiligten nähren. Ein Traum - "The American Dream", der diejenigen, die nicht mehr zu verlieren haben, glauben lassen, dass sie dennoch im besten aller möglichen Systeme leben. Ein Mythos, der in vier Worten das Prinzip Hoffnung beschreibt, welches die Verlierer der Globalisierung nicht an den Dogmen der Herrschenden zweifeln lässt. Es läst sie glauben, dass auch sie eine faire Chance haben, einmal zu den Reichen und Berühmten zu gehören, also zu denen, die selbst bestimmen können.  Der soziale Aufstieg in die höchste Gesellschaftsschicht  ist eine märchenhafte Wunschvorstellung, der Phönix aus der Asche. Mädchen, die wie Aschenputtel gegen alle äußeren Umstände vom Prinzen erhöht werden.  Es ist aber auch eine Vorstellung, dass jeder aus eigener Kraft, also aus eigenem Willen, einen gesellschaftlichen Aufstieg erreichen kann.

Ein Wunschtraum, der auch in Filmen wie zum Beispiel John Landis "Die Glücksritter"  - eine Parodie auf Reichtum und Machtgier - zum Ausdruck kommt. ein glückloser Gauner, gespielt von Eddie Murphy übernimmt aufgrund einer Wetter zwischen zwei Millionären die Position eines wohlhabenden Stockbrokers, der in die Gosse geworfen wird.

Ein Traum der nicht nur jenseits vom Atlantik geträumt wird, wie die hohen Zuschauerquoten bei Quizsendungen wie "Wer wird Millionär" oder Shows  wie "Deutschland sucht den Superstar" zeigen.

Die Wirklichkeit

Im Jahre 2005 veröffentlichte die New York Times die Ergebnisse einer Umfrage, nach der 80 Prozent der Teilnehmer daran glaubten, dass es möglch sei, als Armer sein Arbeitsleben zu beginnen und dann durch harte Arbeit reich zu werden.  Bei einer ähnlichen Studie zeigten sich im Jahre 1983 nur 60 Prozent davon überzeugt.

In seiner Studie "Understanding Mobility in America" (veröffentlicht am 26. April 2006) zeigt der Wirtschaftswissenschaftler Tom Hertz vom der American University, dass dieser Traum kaum einen wahren Kern hat. Man könnte das Ergebnis plakativ als "Einmal Tellerwäscher immer Tellerwäscher" zusammenfassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es das Kind armer Eltern in die Riege der obersten fünf Prozent schafft, bezifferte Hertz mit einem Prozent! Selbst Kinder der Mittelklasse (Jahreseinkommen zwischen 42.000 und 54.300 Dollar)  haben nur eine Chance von 1,8 Prozent, also kaum mehr als die Kinder armer Eltern. Zusätzlich bestimmen noch die Ausbildung, die Rasse, der Wohnort und die Gesundheit, die Chancen. Zum Beispiel haben Kinder nicht weißer Eltern nur eine halb so große Chance wie oben beschrieben.  Im Gegensatz dazu hat ein reiches Kind, welches in der Regel weiß ist, immerhin eine 22prozentige Chance auch im Erwachsenenalter reich zu sein.

Wie wahr scheint doch die Redewendung "Träume sind Schäume" zu sein!



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